top of page

​

Viva la Masturbación – in unseren Körper eintauchen

​

Wer guten Sex will, muss seinen Körper kennen. In praktisch jedem Sexratgeber wird betont, wie wichtig Selbstbefriedigung ist. Warum ist das so? 

​

Im Film «Intouchables» spricht der querschnittgelähmte Hauptdarsteller davon, wie er nach seinem Unfall einen neuen Zugang zur Sexualität finden musste – und in seinen Ohrläppchen ein neues Lustzentrum schuf. Wir wissen heute, dass der Mensch mit seinem Hirn im Körper neue Verbindungen erschaffen kann. Wie er das genau macht, ist zurzeit noch nicht abschliessend erforscht. Wir wissen aber bereits, dass das Hirn sehr flexibel ist. So nutzen zum Beispiel neu erblindete Menschen mit der Zeit jenen Bereich im Hirn, den sie fürs Sehen genutzt haben, für die anderen Sinne. Auf ähnliche Weise können wir bestehende Nervenbahnen umnutzen. 

 

Es ist sehr viel mehr möglich, als wir bisher für möglich hielten. Auch in der Sexualität.

 

Nun geht es bei der Selbstbefriedigung in erster Linie nicht um das Schaffen von neuen Nervenverbindungen. Bei den meisten Menschen ist alles schon angelegt. Wir müssen diese Nervenbahnen «nur» aktivieren und trainieren. Wie bei allen Körperfunktionen hilft auch hier ein gutes Aufbautraining.

 

Trainieren heisst: Ausprobieren, Reaktion spüren, wiederholen. Die meisten Kinder entdecken schon früh ihr Geschlecht. Indem sie es anfassen, damit spielen. Für Eltern ist dies nicht einfach. Man muss dem Kind erklären, dass das Spielen mit dem Geschlecht etwas Privates ist, das man nur tut, wenn niemand dabei zuschaut. Dass es aber etwas Natürliches ist, das uns gut tut. Der Einfachheit halber oder aus Überforderung kommt dann häufig nur ein: «Das tut man nicht.» Die Hand des Kindes wird weggerissen, in der Hoffnung, dass «man dann später, wenn das Kind alt genug ist, alles wird erklären können.» Es bleibt ein Trauma, das viele Jugendliche und junge Erwachsene erst überwinden müssen. 

 

Einige schaffen es ihr Leben lang nie, einen guten Zugang zu ihrer Lust zu finden. Das ist schade. Wir haben zwar kein Recht auf Sex. Aber wir haben ein Recht auf gute Selbstbefriedigung. Man muss es sich einfach selber zugestehen und bei sich einfordern. 

 

Als Mann wird etwas vom ersten sein, sich einen runterzuholen. Mit Handarbeit aktivieren wir damit diesselben Nervenbahnen, die auch beim normalen Sex gebraucht werden. Macht also Sinn, so zu beginnen. Mit einer Hand, der anderen oder beiden. Doch der männliche Körper kann noch viel mehr. Die Hoden sind ebenfalls hochempfindlich – teilweise von Natur aus, teilweise, wenn man ihre Nervenbahnen mit Streicheln oder sanftem Massieren wiederholt aktiviert. Auf diese Weise schalten wir weitere Lustzentren frei. Zum Beispiel die Brustwarzen, Bauch oder die Schenkelinnenseiten. Oder mit genügend Übung auch die Ohrläppchen. ;) 

 

Frauen schilderten mir verschiedene Wege, wie sie ihre Lustzentren aktivierten. Jene, die schon von Kind an mit ihrem Körper spielten und nie damit aufhörten. Jene, die in der Pubertät oder erst später mit Streicheln und Fingern begannen. Oder jene, die es schon als Kind spannend fanden, Dinge in sich reinzustecken und teils früh entdeckten, dass frau die Muskeln der Vagina trainieren kann, «zuzupacken». Frauen können in ihrem Körper nebst Vulva und Brüsten weitere erogene Zonen freischalten: Bauch, Hüfte, Schenkelinnenseiten, Achseln. 

 

Ein wichtige Hilfe beim Freischalten ist das sogenannte Konditionieren. Indem man zwei Dinge gleichzeitig tut, verbindet man im Hirn die beiden Dinge miteinander. Wenn man sich zum Beispiel beim Masturbieren immer am Bauch streichelt, kann mit der Zeit alleine das Bauchstreicheln geil machen. Dieser Mechanismus nennt sich Pawlow Reflex. Es gibt Paare, die sich dermassen gut konditioniert haben, dass ein speziell zugeworfener Blick genügt und beide werden geil. Weil Blicke alles transportieren können – auch ein gemeinsames Multiplex-Kopfkino mit beiden als Hauptdarstellerin und -darsteller. 

 

Umgekehrt hilft Konditionieren auch bei schlechten Erlebnissen. Beim «Refraiming», auf Deutsch «Neu einrahmen» oder «Neu verbinden» verbinden wir das, was wir wieder geniessen möchten, mit anderen, positiven Dingen. Wir legen um das alte Bild einen neuen Rahmen. Das tönt vielleicht zuerst komisch. Aber heute wissen wir, dass das Hirn fähig ist, negativ geframte Dinge wieder positiv zu verknüpfen. Diese Dinge haben uns vor dem schlechten Erlebnis gut gefallen. Das kann ein schönes Musikstück sein, das wir bei einer Trennung immer wieder gehört haben. Oder ein Sexerlebnis, das uns immer wieder negativ in Erinnerung kommt, wenn wir diese Art von Sex haben. Klassiker sind zubeissende Zähne in den Genitalien. Zähne können sich tief ins Gedächtnis graben. Oder das Gegenüber hatte grässlichen Mundgeruch und nun schiebt sich dieser Geruch jedes Mal ins Bewusstsein, wenn wir jemand Neues küssen wollen. Ein solch einschneidendes Erlebnis und seine Nachwirkungen wird in der Psychologie als Trauma bezeichnet. Bei jenen Traumata, die zu tief sind und einen auch im Alltag und Träumen verfolgen, kann Unterstützung durch eine Psychologin/Psychiater helfen. Weitere Möglichkeiten zum Überwinden von Traumata sind Hypnosetherapien oder begleitete Therapien mit psychedelischen Substanzen (zurzeit in der Schweiz erst in klinischen Studien möglich).   

 

Guter Sex findet also zuerst im Hirn statt. Ähnlich ist es bei der Selbstbefriedigung. Wir brauchen nebst dem Handling mit dem eigenen Körper Bilder im Kopf, die uns geil machen – Sexfantasien. Sexfantasien helfen bei unserer sexuellen Entwicklung. Sie sind nicht immer umsetzbar. Müssen sie auch nicht. Ihre Funktion ist eine andere: Sie entstehen aus unserem Unterbewusstsein und transportieren unsere Vorlieben. Auch jene, die immer Fantasie bleiben werden.

 

Sexfantasien entstehen von alleine. Man kann sie aber mit Leben füllen. Heisst, in die Szene einsteigen, sie nach eigenen Wünschen gestalten und im Kopf immer wieder durchspielen. Wer keine sexuellen Fantasien hat, kann auch das lernen. Wir wählen einen Lieblingsort als Kulisse, oder einen Ort, an dem wir uns immer wieder aufhalten. Ob Büro, Kino, Wald oder Sofa, wir bestimmen, wann und wo unser Kopfkino spielt. Oder wir schreiben eine bereits bestehende Filmszene oder ein Erlebnis nach unserem Geschmack um.

​

​

Pornos – der gute, der böse und der xxx

 

Diskutieren wir heute über Selbstbefriedigung, kommen wir nicht mehr darum herum, auch über Pornos zu sprechen. Viele Sexfantasien kommen heute nicht mehr aus den Tiefen des Unterbewusstseins, sondern werden uns von Pornos vermittelt. Hinter dem Begriff «Porno» verbirgt sich eine vielschichtige Parallelwelt mit Sonnen- und Schattenseiten. Auf die Pornoindustrie und die nicht bei allen Pornoproduktionen lustvollen Arbeitsbedingungen (Stichwort: Viagraseuche und körperliche Schäden von Exzessen) gehen wir hier nicht weiter ein. Wir wollen wissen, wie sich Pornos auf unser Sexleben und unsere Selbstbefriedigung auswirken. 

 

Die eigene Erfahrung und zahlreiche Gespräche decken sich mit dem, was FachexpertInnen über Pornos sagen: Sie helfen kurzfristig als schnelles, sexuelles Ventil. Werden sie langfristig jeden Tag häufig konsumiert, haben Pornos folgende fünf Effekte, die sich je nach Person stärker oder schwächer bemerkbar machen: 

 

1. Guter Porno ist Win, guter Sex ist Win-Win

Pornos befriedigen ausschliesslich egoistisch. Wir wählen jene Filme aus, die wir geil finden (und suchen teils sehr lange nach der perfekten Szene). Beim Sex gibt es aber auch ein Gegenüber mit eigenen Bedürfnissen. Guter Sex ist quasi reibungslose Teamarbeit. Bei hohem Pornokonsum fällt uns das Umstellen vom Single Player auf den Kooperationsmodus schwerer. 

 

2. Pornos sehen nicht gleich aus wie Sex

Sex und Pornos unterscheiden sich auch wegen der Perspektive. Die meisten Pornos werden immer noch von einem externen Kameramann, einer Kamerafrau gefilmt. Also aus einer Drittperson-Perspektive, die man beim Sex nicht haben kann, ausser man besitzt einen riesigen Spiegel und Adleraugen. Ja, es gibt auch die POV, also Point of View-Pornos, bei denen der Darsteller eine Helmkamera trägt. Hier ist die Perspektive näher an der Realität. Dabei ist es fast immer der Mann, aus dessen Kopf-Perspektive gefilmt wird. Ein weiterer Unterschied: Pornos brauchen Bewegung, viel «Rein-Raus». Slow Sex oder winzig-kleine Bewegungen kommen sehr selten vor. Sie sind mit der Kamera schwierig einzufangen, machen aber einen wichtigen Teil von gutem Sex aus. Noch seltener sieht man in Pornos zwei verschmelzende Körper im Stillstand.

Bei gutem Sex passiert sehr viel im für die Kamera unsichtbaren Bereich: Eben jene ultraschönen, aber unsichtbaren Kleinstbewegungen und -berührungen, Körpergeruch und -wärme des Anderen, das Gefühl von aneinander geschmiegter Haut, kurz: Intimität. Nur sehr wenige Pornos versuchen und schaffen es, diese eigentlich unsichtbare Welt auch zu zeigen. 

​

Pornos unterscheiden sich auch in einem wesentlichen anderen Punkt von normalem Sex: Es sind Filme mit Drehpausen. Drehpausen! Man trinkt einen Kaffee, raucht eine Zigarette, geht aufs WC. Lassen wir uns also von den in Pornos gezeigten «Leistungen» nicht allzu sehr beeindrucken und lernen wir von Pornos: Pause machen beim Sex ist okay. Wir sind keine Maschinen. Was nicht heisst, dass unser Sex nicht auch mal wie ein Porno aussehen kann. 
 

3. Schneller Fastfood mit sinkendem Nährwert

Pornos sind heute überall verfügbar und ebenso schnell konsumiert. Die meisten Pornos sind geistiger Fastfood. Schmeckt im Moment, doch danach fühlt man sich oft leer und im Magen bleibt ein komisches Gefühl. Je häufiger man Pornos konsumiert, desto mehr lässt der visuelle Reiz nach, der Grenznutzen sinkt, das Geilheitsgefühl nimmt ab. Es gibt Online-Gruppierungen, die zum Ziel haben, möglichst wenig oder gar komplett auf Selbstbefriedigung zu verzichten. Der Gedanke dahinter: Zu häufiges (Porno-) Masturbieren entzieht dem Körper sexuelle Energie, die dann im Kontakt mit einem richtigen Menschen fehlt. 

 

Es kann sich tatsächlich lohnen, zu beobachten, was mit einem passiert, wenn man zwischendurch mal eine Woche oder zwei auf Pornos und Selbstbefriedigung verzichtet. Wir wissen heute, dass zum Beispiel bei Männern nach einer Woche Verzicht der Testosteronspiegel um fast 50 Prozent höher ist (er sinkt danach wieder etwas). 

 

4. Entfremdung vom richtigen Sex

Wird der Sex-Hunger nur über Porno-Fastfood gedeckt, steigt aus erwähnten Gründen das Risiko, dass man sich vom richtigen Sex entfremdet und mental überfordert ist, wenn man mal wieder richtigen Sex hat. Auch weil man bei langfristigem Pornokonsum tendenziell härtere und brutalere Inhalte konsumiert, die man mit den meisten Partner*innen nicht umsetzen kann – und will. Zudem geht häufiger das Bedürfnis für die intimen Seiten des Sex wie Küssen oder Streicheln verloren. Schlicht, weil die zärtlichen Elemente in den meisten Pornos nicht im Zentrum stehen oder schlicht nicht vorkommen. 

 

5. Weiche Knie, weicher Schwanz

Eine weitere Herausforderung ist die körperliche Belastung: Pornos schauen wir meistens beim Liegen oder Sitzen. Sind wir dann beim Sex aktiver unterwegs, muss sich der Körper zuerst an die zusätzliche Anstrengung gewöhnen. Wie soll als Mann der Schwanz hart bleiben, wenn der Körper schon alle Kräfte und Blutreserven aufwenden muss, damit beim Sex im Stehen die Beine durchblutet bleiben? Dagegen hilft, sich öfter mal im Stehen – zum Beispiel in der Dusche – einen runterzuholen. Als Mann dranbleiben, wenn beim Wixen im Stehen der Schwanz am Anfang nicht perfekt hart wird. Es braucht regelmässiges «Aufbau»-Training… 

 

Ob mit oder Pornokonsum haben haben Frauen bei exzessivem Masturbieren andere Herausforderungen. Wie beim Mann die Haut und Eichel vom Schwanz, können sich durch zu viel Rumspielen die Schleimhäute der Muschi entzünden. 

Das Plus von Pornos 

​

Natürlich haben Pornos auch Vorteile:

  • Wir können uns mit keiner Geschlechtskrankheit anstecken und sie können unsere Fantasie unterstützen. Es gibt ja auch Pornos, in denen raffiniert und lustvoll gevögelt wird, z.B. jene von Erika Lust.

  • Wir können uns Dinge ansehen, die wir in der Realität nicht umsetzen möchten oder könnten.

  • Wollen oder können wir keinen Sex haben, helfen Pornos uns schnell und effizient beim Druckablassen.

 

 
Sextoys

À propos «Rumspielen»: Sextoys gehören für viele Frauen heute ganz selbstverständlich zur Selbstbefriedigung. Beim Sexspielzeug haben die Frauen heute einen fast uneinholbaren Vorsprung. Abertausende Toys in allen Formen, Farben und Funktionen. Als Mann staunt man nur leicht neidisch. Bleiben wir halt beim Handwerken… (fairerweise muss gesagt werden, dass sich der Sextoy-Markt für den Mann in den letzten Jahren auch stark entwickelt hat, wenn auch noch ein Überding wie der «Womanizer» fehlt). 

 

Fluch und Segen der Sextoys 2.0: Sie helfen mit ausgefeilten Formen und sehr guten Vibrationen schnell und einfach zum Orgasmus. Vibrationen, die eine Zunge oder Finger nicht annähernd erreichen. Das Risiko besteht daher, dass Sex bei zu häufiger Benutzung von guten Sextoys weniger intensiv empfunden und damit weniger geil wird. Oder ein normaler Schwanz im Vergleich mit riesigen Dildos zumindest visuell «den Kürzeren zieht» (bei jenen Frauen, deren Libido stark über visuelle Reize funktioniert und die auf grosse Penisse stehen). 

​​​

Der gesunde Umgang mit Pornos

​

Wir sind die ersten Generationen, die online jederzeit Zugang zu Tausenden gigantischen Porno-Bibliotheken haben. Wir sind wie Versuchskaninchen, die freiwillig an sich selber testen. Wie bei jeder neuen Technologie müssen wir zuerst einen gesunden Umgang damit entwickeln. 

​

Was aber heisst «gesund»? 

 

Grundsätzlich: Es gibt keine klare Definition, wieviel Porno noch gesund ist und ab wann man einen krankhaften Bezug entwickelt. Es ist bei allen unterschiedlich. Wir müssen lernen, die eigene Grenze zu spüren. 

 

Häufig zeigt uns der Pornokonsum an, wie gut es uns geht. Je höher der Konsum von Pornos, desto tiefer steckt man im mentalen Loch. Weltweit durchgeführte Studien zeigen diesen Effekt überdeutlich. 

 

Pornos nehmen sexuelle Energie weg. Das kann gut und gewünscht sein: Sind wir sexuell geladen ohne Gelegenheit zu Sex, kann Pornos gucken eine reine Ventilfunktion sein. Entziehen wir aber die sexuelle Energie unserer Beziehung, fehlt diese früher oder später. Langzeit-Paare können in den Porno-Teufelskreis geraten: Eine abnehmende sexuelle Anziehung und Langeweile im Bett führt bei einem Partner oder beiden zu höherem Pornokonsum, der wiederum die ohnehin schon eingeschlafene sexuelle Anziehung weiter narkotisiert. 

 

Singles haben eine ähnliche Herausforderung: Zu viel Selbstbefriedigung kann die eigene Attraktivität schmälern. Neben Körpersprache und normaler Sprache kommunizieren wir auch über Pheromone. Pheromone sind Botenstoffe im Körper. Sie teilen über die Luft mit, in welchem sexuellen Zustand sich unser Körper befindet. Also auch, dass wir gerade krass viel masturbiert haben und sexuell etwas Pause brauchen… 

 

Zurück zur Selbstbefriedigung. Wir wissen heute, dass regelmässiges Wixen bei Männern das Risiko von Prostatakrebs verringert und die Spermaproduktion ankurbelt. Selbstbefriedigung pusht bei allen Menschen das Immunsystem und setzt Glückshormone frei. Soweit, so gut. 

 

Selbstbefriedigung ist also grundsätzlich was Gutes. Und etwas vom Privatesten überhaupt. Wir sprechen noch weniger darüber als über Sex. Wahrscheinlich, weil wir davon ausgehen, dass die Art, wie wir uns selbst befriedigen, einfach gegeben ist. So und nicht anders. 
 

Die allermeisten Male ist Selbstbefriedigung ein eingespieltes Ritual, das man schon Hunderte, Tausende Mal in sehr ähnlicher oder gleicher Art durchgespielt hat. Das ist normal. Selbstbefriedigung kann und darf nach dem immer gleichen Schema ablaufen. Fürs Druckablassen reicht das völlig aus. 

​

Selbstbefriedigender!

 

Verspüren wir jedoch Lust, uns selbst intensiver zu verwöhnen, haben wir zum Beispiel diese Möglichkeiten: 

  • Verbotene Zone: Zuerst den Körper mit einer Lotion eincremen und sich überall streicheln und massieren, nur nicht zwischen den Beinen. Dort immer wieder mit gehauchten Berührungen teasern, bis die Spannung zu hoch wird und man Hand anlegen muss.

  • Handwechsel: Der Klassiker für Männer und Frauen, die immer die gleiche Hand verwenden. 

  • Teamwork: Mit beiden Händen gleichzeitig.

  • Treppen und Kurven: Die im Kapitel Oralsex (kommt in Kürze) beschriebenen Beispiele von Spannungsbögen an sich selber ausprobieren. 

  • In höhere Sphären: Sich über längere Zeit wiederholt so nahe wie möglich an den Orgasmus masturbieren. Vor dem Höhepunkt stoppen. Dann das gleiche Spiel von vorne. 

  • Die Haut von erogenen Zonen sowie Schwanz und Muschi mit speziellen Features streicheln: Mit einer Vogelfeder, mit einem Seidentuch,  mit einer weichen Zahnbürste (es gibt Frauen, die darauf schwören!)

  • Für Frauen: Mit einem neuen Sextool wie dem Womanizer neue Kicks verschaffen.

​

Wenn die Lust draussen ist

Wenn die Lust auf Sex und Selbstbefriedigung fehlt, muss nicht zwingend Asexualität der Grund sein. Nur sehr wenige Menschen sind asexuell, also komplett ohne Sextrieb. Häufig ist die Verbindung zwischen Geist und Körper gestört. Es hilft sehr für gute Selbstbefriedigung und guten Sex, wenn wir den eigenen Körper mögen oder zumindest akzeptieren, wie er ist.

 

Die Entfremdung zum eigenen Körper kann durch sexuelle Übergriffe, Mobbing, Stress und aus anderen Gründen aufgebautem Selbsthass erfolgt sein. Sich davon zu erholen, sich selber anzunehmen und zu lieben lernen, ist ein Prozess, der dauert. Monate, Jahre. 

 

Selbstbefriedigung ist ein wichtiger Teil davon. Wir sind sexuelle Wesen und haben alle ohne Ausnahme ein Recht auf Selbstbefriedigung. Die Sexualität im eigenen Körper zu entdecken, ist wie bei fast allen Dingen zuerst ein Ausprobieren und Gewöhnen. An die eigenen Hände. An ihre Berührungen. An die Reaktion unseres Körpers darauf. Niemand kann uns das nehmen. Unser Körper gehört uns. Haben wir uns mal von ihm lösen müssen, weil eine Situation es erforderte, war das nicht unsere Schuld. Wir holen uns unseren Körper zurück. Dabei hilft uns die selbsterfüllende Prophezeiung. Sie ist eines der kraftvollsten Werkzeuge, die es für Menschen gibt. Nehmen wir uns etwas vor und glauben wir daran, dann realisieren wir etwas, wenn wir daraufhin arbeiten. Früher oder später. 

 

Und ja, gute Selbstbefriedigung liegt ebenso wortwörtlich in unseren Händen. Wir haben ein Recht darauf. Nutzen wir es. Entdecken wir unseren Körper von Neuem. Warum soll es nur okay sein, die Partnerin, den Partner mit einer Feder zu verwöhnen und nicht sich selbst? Haben wir es weniger verdient? Natürlich, der Effekt ist nicht der Gleiche, wenn man sich selbst mit einer Feder streichelt oder von jemand anderem gestreichelt wird. Die Wirkung ist anders. 

 

Anders geil.

bottom of page