Warum es John Buono gibt
Wir leben in einer extrem spannenden Zeit. Digitalisierung, Globalisierung und Klimaerwärmung entfalten ihre wuchtigen Einflüsse auf unser Leben. In immer kürzeren Abständen kommen Veränderungen, die bis vor kurzem noch unmöglich schienen. Oder wer hätte in den 1980er-Jahren geglaubt, dass man mal drei, vier Mal auf ein schwarzes Gerät drücken kann und nur wenig später steht jemand mit der bestellten Ware vor der Türe? Wir leben in einer wirklich verrückten Periode, in der alles möglich ist, auch die nukleare Vernichtung oder ein technologischer Umbruch, der alles zum Guten verändert.
Was können wir tun? Ich bin überzeugt, dass in diesen herausfordernden Zeiten alles, was uns unterstützt, gute Menschen zu sein, wertvoller ist denn je. Guter Sex, zum Beispiel. Wir sind analoge Wesen in einer zunehmend digitalen Welt. Guter Sex befriedigt unsere Triebe und sorgt dafür, dass unsere Sinne nicht verkümmern. Bei gutem Sex streicheln wir unser Gegenüber nicht, wie wir über einen Touchscreen swipen. Bei gutem Sex reaktivieren wir alle Sinne von uns und von unserem Gegenüber zum kompletten Win-Win.
Was ist guter Sex? Ich glaube, es gibt einen farbigen Bereich innerhalb jeglicher Arten von Sex, die dem allergrössten Teil der Menschen gefällt. Weil er uns im besten Sinne berührt, erregt, befriedigt. Der Weg dorthin steht bei John Buono im Zentrum. Jeder Mensch soll lernen können, wie guter Sex geht. Wir beginnen mit Basiswissen, das teils in Aufklärungsbüchern steht. Teils aber eben auch nicht. Einer der Gründe, warum es John Buono gibt, ist seine Direktheit. Anstatt «Du kannst ihre Vulva liebevoll mit Mund und Zunge verwöhnen.» gibt es Explizites: «Wir gleiten mit der Zungenspitze zuerst sehr langsam ovalförmig über ihre äusseren und dann inneren Glippen (Genitallippen, dazu gleich mehr), bevor wir mit breiter Zunge wie ein weicher Teppich langsam und spannungsvoll von ganz unten bis nach oben streichen.»
Sex-Tipps sind dann am wertvollsten, wenn sie klar, direkt und explizit formuliert sind.
Wenn es um Sex geht, ist unsere Sprache jedoch noch teils unpräzise und operiert mit veralteten Begriffen. John Buono will das ändern. In der deutschen Sprache verwenden wir zum Beispiel immer noch abwertende Begriffe wie die erwähnten «Schamlippen» (besser: «Genitallippen», kurz: «Glippen»). Ein anderes Beispiel ist «schlaffer» Penis (besser: «entspannter Penis», «ruhender Penis» oder «Penis im Standby») . Oder wir verwenden gleich technisch falsche Begriffe wie «Blasen» für Oralsex. Umgekehrt gelten im Alltag verwendete Wörter wie Schwanz oder Muschi als vulgär. Lässt man sie weg oder verwendet man die anatomischen Begriffe, bleibt eine diffuse, sterile Authentizitäts-Lücke. Es gibt also auch in der Sprache noch einiges zu tun.
John Buono gibt es vor allem wegen einem: Wir sind beim über Sex sprechen noch nicht dort, wo wir sein könnten. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte macht aber Mut. War das Thema vor 50, 60 Jahren noch komplett tabuisiert, haben viele Gesellschaften gelernt, über Sex viel offener und unverkrampfter zu sprechen. Potenzial haben wir noch beim Vermitteln, wie guter Sex konkret geht. Zu häufig «lernen» wir es noch von Pornos. Nur: Pornos taugen nur sehr beschränkt oder gar nicht nicht als Lehrfilme. Sie sind ja auch nicht dafür gemacht worden. John Buono hilft mit, diese Lücke zu füllen. Denn guter Sex ist lernbar.
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Alles Gute
John Buono
